29.04.2024 07:07 Uhr

Bayer vs. VfB: DFB klärt über Wut-Szene auf

Bayer Leverkusen glich spät gegen den VfB Stuttgart aus
Bayer Leverkusen glich spät gegen den VfB Stuttgart aus

15 Mal haben die "Unbesiegbaren" von Bayer Leverkusen in dieser Saison bereits in der Nachspielzeit ein Tor erzielt, auch am Samstag gegen den VfB Stuttgart traf die Werkself erst in 90.+6 zum Ausgleich, die Begleitumstände des Treffers sorgten bei den Gästen allerdings für viel Ärger. Vor allem Schiri Felix Zwayer bekam die Wut nach den hitzigen Schlussminuten ab. Doch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich nun hinter Zwayer gestellt und dessen Entscheidungen eingeordnet.

Während Bayer Leverkusen am Samstagabend den Last-Minute-Wahnsinn gegen den VfB Stuttgart (2:2) feierte, ärgerten sich die Gäste ausgiebig über Felix Zwayer und dessen Beurteilungen der entscheidenden Szenen vor dem Ausgleichstreffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit.

Er sei "nicht einverstanden mit der Schiedsrichter-Leistung", schimpfte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach einem Schubser von Victor Boniface und einer Ballberührung mit der Hand von Piero Hincapie vor dem Tor. Für ihn sei ganz klar, "dass es nicht zählen darf", so Hoeneß. "Aber der Schiri muss rausgehen. Es kann nicht sein, dass er das bei einem so wichtigen Tor nicht noch mal checkt."

VfB-Stürmer Deniz Undav wählte das Stilmittel der Ironie. "Super Schiri – bester Schiri", rief der Stuttgarter Angreifer mit deutlichem Unterton und gut vernehmbar, als er in Richtung Kabine lief. "Wenn ich sagen würde, was ich im Kopf habe – dann würde ich gesperrt werden. Das war nicht die beste Leistung vom Schiri", fügte Undav später in der "ARD" an. 

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sah das jedoch ganz anders. Am Sonntag teilte der Verband auf seiner Homepage mit, dass das Tor zum Ausgleich regelkonform erzielt worden sei. Deshalb habe es auch keine Veranlassung für den VAR gegeben, Schiri Zwayer ein On-Field-Review zu empfehlen.

"Ich kann zwar nachempfinden, dass sich die Stuttgarter über den späten Ausgleichstreffer ärgern", sagte Lutz Michael Fröhlich, der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH. "Aber bei der Torerzielung war alles in Ordnung, deshalb ist es nicht fair, hier den Schiedsrichter zu kritisieren."

Bayer Leverkusen vs. VfB Stuttgart: Schiri-Boss verweist auf Schiri-Linie

Daran, dass die Nachspielzeit noch einmal über die angezeigte Dauer verlängert wurde, sei "nichts auszusetzen", so Fröhlich weiter, schließlich habe es noch eine Auswechslung gegeben.

Der Freistoß danach sei zu Recht gegeben worden, weder Boniface noch Hincapie hätten sich in der Folge regelwidrig verhalten. 

"Der Armeinsatz von Boniface im fußballtypischen Luftzweikampf führte nur zu einem geringen Kontakt gegen den Rücken von Rouault", sagte Fröhlich, das habe aber zur Schiri-Linie gepasst. Denn: Auch den Armeinsatz von Undav gegen Robert Andrich vor dem zwischenzeitlichen 2:0 für Stuttgart habe Zwayer "nachvollziehbar nicht als Foulspiel bewertet".

Das von den Stuttgartern stark kritisierte Handspiel von Hincapie nicht zu ahnden, sei ebenso richtig gewesen.

"Hincapie hat seinen Arm nahe vor den Oberkörper gehalten, es lag also weder eine unnatürliche Vergrößerung des Körpers noch Absicht vor", erklärte der Schiri-Boss. Zudem habe schließlich Andrich das Tor erzielt.

Deshalb wurde auch diese VfB-Kritik abgeschmettert: "Ein unabsichtliches Handspiel wird nur dann geahndet, wenn es dem Torschützen selbst bei der Torerzielung oder unmittelbar davor unterläuft."