30.04.2024 15:56 Uhr

BVB-Legende glaubt an Ricken-Erfolg - Mitleid mit Kehl

Sebastian Kehl bleibt Sportdirektor des BVB
Sebastian Kehl bleibt Sportdirektor des BVB

Zwischen 1993 und 1997 schnürten Karl-Heinz Riedle und Lars Ricken Seite an Seite die Fußball-Schuhe für Borussia Dortmund und feierten mit dem BVB 1997 mit dem Gewinn der Champions League gemeinsam den größten Erfolg der schwarzgelben Klubgeschichte. Inzwischen agiert Riedle als Repräsentant des Vereins, Ricken wird in Kürze Klub-Urgestein Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer Sport ablösen. Eine Aufgabe, die ihm Riedle absolut zutraut, auch wenn der Ex-Stürmer gleichzeitig einen klaren Verlierer ausgemacht hat.

"Mit Lars haben sie jemanden, der eine Ikone ist und schon so lange im Fußballgeschäft dabei ist. Er hat die Akademie über Jahre gemacht und ist eine Identifikationsfigur im Verein", bezog Karl-Heinz Riedle am Rande des DTM-Auftakts in Oschersleben bei "ran" Stellung zur anstehenden Beförderung seines ehemaligen Weggefährten und ergänzte: "Ich glaube, der Lars packt das." 

Zwar sei die Ernennung des 47-Jährigen "eine Überraschung für viele" gewesen, aber auch "einen Versuch wert". Nichtsdestotrotz sei die Herausforderung schon allein aufgrund der großen Fußstapfen von Watzke enorm.

Watzke prägte den BVB in den vergangenen knapp 20 Jahren maßgeblich und stieg zu einem der mächtigsten Funktionäre im deutschen Fußball auf.

Kehl wird "100 Prozent" für den BVB geben

An einer anderen Identifikationsfigur des BVB hat der Entschluss, Ricken zum neuen starken Mann zu machen, hingegen sicherlich genagt, führt Riedle weiter aus.

Für Sportdirektor Sebastian Kehl, der zuvor offen kommunizierte, dass er von seiner Beförderung ausgehe, sei es "ein Schlag ins Gesicht" gewesen, so der Weltmeister von 1990. "Ich glaube, er war auch sehr enttäuscht, weil er damit gerechnet hatte, dass er den Job kriegt. Trotzdem wird er wieder 100 Prozent für den Verein geben."

Überraschend positiv ordnet Riedle derweil die Saison seines Ex-Klubs ein. In der Liga sei zwar nicht alles rund gelaufen, der Einzug ins Halbfinale der Champions League sei jedoch ein "gigantischer" Erfolg. Zumal die Chance bestünde, noch weiter zu kommen.

Was es bedeutet, den Triumph in der Königsklasse einzufahren, weiß Riedle ganz genau. Vor 27 Jahren im Endspiel von München erzielte Riedle beim 3:1 gegen Juventus Turin die ersten beiden BVB-Tore, Ricken sorgte mit einem inzwischen legendären Lupfer für den Endstand.