13.05.2024 14:45 Uhr

Darum wurde Tuchel beim FC Bayern nicht verabschiedet

Thomas Tuchel verschwand nach dem Sieg des FC Bayern schnell in Richtung Kabine
Thomas Tuchel verschwand nach dem Sieg des FC Bayern schnell in Richtung Kabine

Thomas Tuchel hat sich im letzten Heimspiel des FC Bayern nicht von den Fans verabschiedet. Mit Bedacht, wie der scheidende Chefcoach im Nachgang des 2:0-Erfolgs gegen den VfL Wolfsburg erklärte.

Thomas Tuchel ist nach dem letzten Heim-Auftritt des FC Bayern in der ersten titellosen Saison seit 2012 bewusst nicht vor die Südkurve der Allianz Arena getreten, wo sich die Spieler von den Fans verabschiedeten. "Das ist für die Mannschaft, die Fans kommen ja nicht für den Trainer. Nein, ich bin nicht gerne da im Mittelpunkt, ich brauche da nicht bei den Fans zu sein", so der 50-Jährige auf der anschließenden Pressekonferenz.

Er habe bereits vor der Partie gegen den VfL gemerkt, dass er noch einmal mehr im Fokus stehe und "gefilmt und gefilmt" werde. "Da gehe ich lieber rein, es geht nicht um mich."

Stadionsprecher Stephan Lehmann hatte derweil am Sonntag angekündigt, dass der scheidende Star-Trainer noch "gebührend" verabschiedet wird. Tuchel dazu ironisch: "Ein Abschiedsspiel noch irgendwann? Da müssen Sie mal den Stephan fragen, was er meinte mit 'gebührend' und wann - und nageln Sie ihn notfalls darauf fest!"

FC Bayern: Ärger mit Uli Hoeneß vergessen? "Ich hoffe es"

Wie Sportvorstand Max Eberl derweil vor der Partie verraten hatte, habe er gemeinsam mit Tuchel ausgemacht, "dass es sich nicht richtig anfühlt, einen Protagonisten, der für zwei Spiele noch hauptverantwortlich ist, zu verabschieden. Wir werden das nachholen in gebührendem Rahmen. Da werden wir auch einen Termin finden".

Tuchel, dessen Amtszeit beim FC Bayern letztlich nur 14 Monate währte, hatte sich bei "DAZN" zudem zur positiven Unterstützung der Fans in dieser schwierigen Saison wohlwollend geäußert: "Das Rückspiel gegen Lazio war ein Knotenlöser und die zwei Spiele gegen Arsenal, das geht nur, wenn du zusammen bist - Trainer und Mannschaft, aber auch das Publikum und das Stadion. Sonst überspringst du die Hürden nicht. So war es dann auch gegen Real."

Die jüngste, offen ausgetragene Meinungsverschiedenheit mit dem langjährigen Klubpräsidenten Uli Hoeneß will Thomas Tuchel derweil vergessen. "Ja, ich hoffe es", sagte er lachend auf die Frage, ob Hoeneß glücklich gewesen sei über seinen Jugend-Kurs gegen Wolfsburg, als er neben Aleksandar Pavlovic auch Lovro Zvonarek in die Startelf beorderte. Es sei "alles okay", so Tuchel über seinen bevorstehenden Abschied.

Seine letzte Partie bestreitet er mit dem FC Bayern auswärts bei der TSG Hoffenheim (Samstag, 15:30 Uhr).