10.05.2024 10:05 Uhr

Weidenfeller: Mitleid mit Neuer, Seitenhieb gegen Bayern

Ex-BVB-Keeper Roman Weidenfeller hat über die Chancen seines Ex-Klubs gesprochen
Ex-BVB-Keeper Roman Weidenfeller hat über die Chancen seines Ex-Klubs gesprochen

Während Borussia Dortmund unter der Woche ins Champions-League-Finale einzog, musste der FC Bayern seinen Traum vom Erfolg in der Königklasse begraben. Ein Umstand, der Ex-BVB-Star Roman Weidenfeller zu einem kleinen Seitenhieb gegen die Münchner veranlasste. Gleichzeitig zeigte der frühere Keeper allerdings auch Mitleid mit Bayerns Manuel Neuer, der sich einen entscheidenden Patzer geleistet hatte.

Die Hoffnung vieler Fans auf ein deutsch-deutsches Champions-League-Endspiel in Wembley am 1. Juni 2024 erfüllte sich nicht. Das lag aber nicht an Borussia Dortmund, das seine beiden Halbfinal-Spiele gegen PSG jeweils mit 1:0 gewann, sondern am FC Bayern, der nach dem 2:2 im Hinspiel im Rückspiel aufsehenerregend bei Real Madrid scheiterte (1:2).

Dass der BVB mit der "Todesgruppe Paris, Newcastle und AC Mailand" tatsächlich bis ins Finale vordrang, "hätten nach der Auslosung nicht mal die kühnsten Optimisten vermutet", freute sich der ehemalige Dortmunder Torwart Roman Weidenfeller in seiner "kicker"-Kolumne über die positive Überraschung.

Sein Ex-Team habe sich "schlicht überragend" geschlagen, "Trainer und Team haben Außergewöhnliches geleistet".

Dass der Gegner in Wembley nun nicht FC Bayern heiße, sei "aus Sicht der Bundesliga zwar schade", erklärte Weidenfeller. Die deutschen Teams hätten sich allerdings sehr gut verkauft und nicht verstecken müssen. 

Weidenfeller-Warnung an den BVB: Real ist eine Finalmaschine

Dass der BVB im Finale nun aber auf Real Madrid und nicht auf die Münchner trifft, nutzte Weidenfeller auch für einen kleinen Seitenhieb gegen den in dieser Saison extrem unbeständigen Bundesliga-Rekordmeister.

"Ich glaube, dass es für den BVB gegen den FC Bayern leicht geworden wäre, den Titel zu holen", legte der Ex-Keeper den Finger in die Wunde der FCB-Verantwortlichen, die mit ansehen mussten, wie die Mannschaft erst den DFB-Pokal, dann die Meisterschaft und nun die Chance auf den möglichen CL-Triumph verspielte.

Das Problem aus BVB-Sicht ist laut Weidenfeller: nun "Real ist eine Finalmaschine. Sie spielen keine Endspiele, sie gewinnen sie." Nach den Darbietungen, vor allem auf Europas höchster Bühne, würde der 43-Jährige seine Dortmunder aber "nicht vorschnell abschreiben".

Mitgefühl zeigte Weidenfeller derweil mit einem aus seiner Zunft: Bayern-Keeper Manuel Neuer. Dieser hatte sich beim Spielstand von 1:0 für seine Farben einen Patzer geleistet und einen eher einfachen Ball nach vorn abgewehrt, so dass Reals Joselu den Ausgleich erzielten konnte, um einige Minuten später sogar das Spiel mit einem weiteren Treffer zu drehen.

Weil den Münchner in der wilden Schlussphase dazu noch ein vermeintlich reguläres Tor zum 2:2 aberkannt wurde, habe er "umso mehr mit Manuel Neuer mitgelitten", bekannte Weidenfeller.

"Er hat die ganze Saison weltklasse gehalten, auch in diesem Spiel. Dass er diesen einen Schuss nicht festhalten konnte, erinnerte an Oliver Kahn im WM-Finale 2002. So etwas schmerzt einen Torwart sehr", erklärte der Ex-Schlussmann des BVB.